Sehr geehrte Frau Schreiber,
nun bin ich endlich nach Abschluss des Semesters dazu gekommen, Ihr MS "Sidihoni" zu lesen. Ich muss Ihnen gestehen, dass ich es mit viel Genuss gelesen habe, zumal viele von Ihnen geschilderten Situationen mich an meine Zeit in Brasilien erinnert haben.

Wie Sie im Vorwort bemerken, handelt es sich nicht um eine klassische Monographie der ethnologischen Zunft. Ich würde es eher als einen Erlebnisbericht zusammen mit einer ethnologischen Reflexion und einem persönlichen Engagement in der Entwicklungshilfe bezeichnen. Ihre Lebensgeschichte hat sich ein Stück weit mit der Lebensgeschichte der Batak verbunden, was beide Partner dieser neuen Symbiose nachhaltig verändert hat. Insofern ist es ein wertvolles Lebenszeugnis, wie die Begegnung mit anderen Menschen und Kulturen Veränderungen bewirkt.

Leider aber ist unser Veröffentlichungsprogramm nicht auf eine solche Art von Lebenszeugnissen ausgerichtet. Unsere Redaktionspolitik richtet sich (immer noch) an den starren Richtlinien der trockenen Wissenschaft aus. Daher muss ich Ihnen leider eine negative Antwort zukommen lassen, so leid es mir persönlich auch tut. Ich werde Ihnen Ihr eingereichtes Material in zwei Wochen durch unsere Sekretärin zurücksenden lassen.

Mit den besten Grüßen verbleibe ich Ihr

Prof. Dr. Joachim Piepke

06.08.2004
Anthropos Institut
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Germany
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